Die Sozialdemokraten feiern in dieser Woche ihren 30. Jahrestag im oberen Erzgebirge: Am 16. Februar 1990 wurden die Grundsteine der obererzgebirgischen SPD im Frohnauer Hammer in Annaberg-Buchholz gelegt. Die obererzgebirgische SPD umfasste damals die Ortsvereine der alten Landkreise Annaberg, Marienberg und Zschopau. Die Wahlveranstaltung erfolgte auf Delegiertenbasis. Es waren Delegierte aus 14 neugegründeten Ortsvereinen anwesend. Es wurde der gesamte Parteivorstand gewählt, einschließlich der Kandidaten für die damalige Volkskammer.
Zum Gründungsereignis führt die Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete, Simone Lang (SPD), aus: „Zur stellvertretenden Vorsitzenden wurde an diesem Tag Gisela Schwarz gewählt, die spätere langjährige Vorsitzende und Landtagsabgeordnete aus Warmbad. Auch Dieter Lang aus Jahnsbach, Jahre später Unterbezirksgeschäftsführer, war von Beginn an dabei. Er wurde Beisitzer. Dieter Lang und Gisela Schwarz haben wir noch heute vieles zu verdanken.“
Die SPD wurde zu dieser Zeit in Sachsen neugegründet, daher war keinerlei Infrastruktur vorhanden. Trotz der euphorischen Aufbruchsstimmung war es nicht leicht: Die frischen SPD-Mitglieder wurden oft beschimpft und ihnen wurden mehrere bürokratische Steine in den Weg gelegt. Unterstützung gab es für die erzgebirgischen Sozialdemokraten aus Nordrhein-Westfalen. Ein Parteigenosse aus dem nordrheinwestfälischen Kleve brachte eine Trabant Kombi vorbei, den die SPD vor Ort fortan für die Parteiarbeit nutzen konnte.
Bei den folgenden Wahlen konnten die neuen Sozialdemokraten keine guten Ergebnisse erzielen. So machte sich unter den Gründungsmitgliedern Enttäuschung breit. Sie gaben jedoch nicht auf: Die SPD Erzgebirge besteht noch immer, viele einstige Gründungsmitglieder sind heute noch dabei.
Dazu führt Simone Lang (SPD) abschließend aus: „Wir müssen zusammenhalten – gerade heute und insbesondere mit einem geschärften Auge im Hinblick auf Thüringen. Wir brauchen ein soziales und offenes Erzgebirge. Das geht nur mit einer starken SPD und dem Blick nach vorne. Die Gedanken unserer Gründungsmitglieder sollten wir dabei immer im Herzen tragen.“